[Rezension] Elfen

Fünf Teams aus Autoren und Zeichnern, eine Welt. Fünf verschiedene Geschichtsstränge, die sich immer mehr mit einander verknüpfen … Im Mittelpunkt: Die Auferstehung und der Kampf gegen die finstere Nekromantin Lah’saa.

Es gibt Blauelfen, Waldelfen, Weißelfen, Halbelfen und Schwarzelfen in jener Welt. Das Konzept ist einfach: Jedes der fünf Teams schreibt Geschichten rund um diese Völker, jeder Zyklus der Serie umfasst fünf Bände. Grade die ersten Comics sind abgeschlossen, beziehungsweise eigenständig. Doch je länger man die Serie verfolgt desto mehr Querverweise ergeben sich und mit der Zeit erkennt man, dass sie alle miteinander verwoben sind.

Am Anfang steht eine kleine Stadt der Blauelfen, deren Bewohner allesamt getötet wurden. Lanawyn und ihre Freund Turin versuchen herauszufinden, was dort vorgefallen ist. Parallel dazu greift die Blauelfe Vaalann nach der Macht des blauen Kristalles, der Titel gebend für den Comic Der Kristall der Blauelfen von Jean-Luc Istin und Kyko Duarte ist. Mit der Zeit müssen Lanawyn und Turin feststellen, das mehr hinter der jungen Elfe steckt, als sie zunächst annehmen und auch das Massaker hat einen düsteren Hintergrund.

Schon mit diesem Serieneinstieg beweisen die Autoren und Zeichner, wie vielschichtig ihre Welt ist. Sie wirkt von Anfang an durchdacht und wartet mit verschiedenen Kulturen und Hintergründen auf, auch die Elfenkulturen untereinander unterscheiden sich und tragen nicht einfach nur eine andere Hautfarbe. Es lohnt sich durchaus, die Serie mehrmals zu lesen, weil zumindest mir rückblickend noch mehr Anspielungen aufgefallen sind.

Abgesehen davon machen die Bände optisch sehr viel her. Die Bilder, grade die großen Panoramen, sind eine Augenweide. Und obwohl man die verschiedenen Zeichner auseinander halten kann, ergibt es im Gesamten doch ein harmonisches Bild. Splitter hat die Saga in der gewohnt guten Hardcoverqualität herausgebracht. Passend dazu gibt es Schuber, für je einen Zyklus ausgelegt.

Die Elfen sind in ihrem Universum nicht alleine. Vor kurzem erschien mit der Saga der Zwerge eine in sich eigenständige, aber zur Gesamtgeschichte passende Reihe, die auf dem selben Prinzip beruht. Die Charaktere der Reihen überschneiden sich ab einem bestimmten Punkt sogar teilweise. In Frankreich gibt es bereits den ersten Band eines weitere  Zyklus rund um Goblins und Orks. Wir werden uns also noch lange an der farbenprächtigen Welt erfreuen können.

Die Fantasywelt hat längst die Ausmasse eines Epos erreicht. Die Elfen sind momentan im vierten Zyklus (Band 17 erscheint am 1. Januar 2018 ), die Zwerge im zweiten ( Band 7 am 1. Februar2018).
Bislang ist auch offen, wann die Serien abgeschlossen sein werden.

Schön anzusehen, eine durchdachte Welt und interessante Geschichte – Was will man mehr? Die Elfen, Zwerge und Menschen sind mir längst ans Herz gewachsen und auch wenn es ein oder zwei Bände gibt, deren Geschichten etwas hinter den Erwartungen zurück bleiben, so gehört die Comicreihe doch insgesamt zu meinen Liebsten.


Elfen 01 – Der Kristall der Blauelfen
Aus dem Französischen von Tanja Krämling
Erschienen am 01. Februar 2014
56 Seiten, Hardcover
Preis 14,80 €
ISBN 978-3-86869-700-1

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Über den Autoren
Jean-Luc Istin wurde 1970 in Frankreich geboren, wo er heute noch lebt. Er ist mittlerweile Autor zahlreicher Comics, die in Deutschland meist im Splitterverlag erscheinen und sich überwiegend mit SciFi oder Fantasythemen auseinander setzen. Dazu gehören zum Beispiel Teile der Konzeptserie Androiden (Die ich an dieser Stelle bereits rezensiert habe), die Druiden oder Alice Matheson

Über den Zeichner

Kyko Duarte ist Spanier, geboren 1975. Er veröffentlicht(e) lange in der Tageszeitung seiner Stadt und hat zusammen mit Istin mit den Elfenbänden jetzt seine ersten Werke auch in Deutschland veröffentlicht.

 

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