[Verlagsvorstellung] Drachenmond Verlag

Moin ihr Lieben!

Da draußen gibt es sehr viele kleine und große Verlage und ein paar davon möchte ich euch in Zukunft gerne vorstellen. Dabei gehe ich kurz auf ihre Geschichte ein, die Programmschwerpunkte und einige persönliche Buchempfehlungen.   Heute wird es drachenstark!

Den Start macht dabei der Drachenmond Verlag aus Leverkusen, gegründet von Astrid Behrendt vor rund 20 Jahren (1996). Nach eigener Aussage ist sie eine der lieben Zeitgenossen, die ihr Leben lang mit Büchern zu tun hatten, bis sie irgendwann das Handwerkszeug zusammen hatte, ihren eigenen Verlag zu gründen. Selber schreibt sie auch, allerdings … „Zeit zum selber schreiben habe ich ja, wenn man endlich das Klonen erfunden hat. Vielleicht schon früher, meine Helden sind ziemlich ungeduldig und wollen auch endlich ihre Geschichte erzählen. Bei der Aussage „Keine Zeit“ rollen sie mit den Augen und lassen den Drachen die Möbel ankokeln. Rein zufälliges Feuerhusten natürlich. Hinterhältige Bande.“ (drachenmond.de)

Welche Genres zeichnen nun das Verlagsprogramm aus? 
Im Großen und Ganzen kann man es in drei Hauptrichtungen einteilen:
Fantasy (Schwerpunkt), Romance und Dystopie.
Aber das Programm ist weit gefächert und enthält unter Anderem auch Historische Romane, Bildbände oder Kinderbücher. Aktuell sind es 163 Bücher und zwei Hörbücher (Stand Januar 2018 nach der Verlagsseite). 

BÜCHER SUCHEN EIN ZUHAUSE!
Um möglichst viele Titel aus der Massenbuchhaltung entlassen zu können, suchen wir für sie schöne Bücherregale, wo sie die Magie ihrer Buchstaben frei entfalten können. Rudelhaltung erwünscht.“
drachenmond.de

Das Zitat von der Verlagswebseite ist ein wunderbares Sinnbild für die Herzlichkeit, die der Verlag ausstrahlt! 

Markenzeichen sind die Detailverliebtheit des Teams und die Nähe zu ihren Lesern. In der Facebookgruppe „Drachengeflüster tummeln sich Fans und Autoren auf Augenhöhe. In der Verlagsheimat „Drachennest“ in Leverkusen gibt es immer wieder Lesungen, Feste oder andere Veranstaltungen. Signierte Exemplare oder kleine Goodies bei Vorbestellung von Neuerscheinungen direkt beim Verlag gehören genau so dazu wie die liebevoll gepackten Drachenpost-Überraschungspakete. 

Drachenpost gibt es in drei Größen von 49,90€ – 99,90€.
„Wir stellen für dich ganz individuell gepackte Buchpakete zusammen – unsere Drachenpost.
Du wählst, wie groß dein Paket sein soll, wir sorgen für den Rest. 🙂 (…) Du wirst nicht nur Bücher und Drachenmondstaubglitzer vorfinden, sondern auch Beigaben(…). Wir packen möglichst viele signierte Bücher in deine Box. (…) Eine kleine Box z.B. enthält meist drei Bücher, eine mittlere fünf und eine große sechs bis sieben, je nach Wunschtiteln.“ (drachenmond.de)

Ein anderes Merkmal sind die im überwiegenden Teil der Fälle echt schön gestalteten CoverSie sind meistens verspielt, nicht selten farbenfroh und vielschichtig. Die Fans hypen sie teilweise regelrecht. Ich muss allerdings zugeben, das ich ein oder zwei etwas überladen finde. Doch die meisten machen sich gut im Regal. Sie kommen als etwas größere Softcoverausgaben daher. 

Viele der Bücher würde ich persönlich in den, neudeutsch gesagt, All-Age Bereich einsortieren, also Romane für junge Erwachsene. Einige werden vom Verlag selber auch dediziert den Jugendromanen zugeordnet. 
Die meisten Bücher, die ich bislang vom Drachenmond Verlag gelesen habe, hinterließen einfach ein gutes Gefühl. Vor allem die etwas humorvolleren haben mir es angetan. An dieser Stelle rezensierte ich bereits Murphy – Rache ist süß, aktuell lese ich Knochenjob und auch Bin Hexen – Wünscht mir Glück! hat mir gut gefallen. 

Kommen wir also direkt zu den Büchern, die ich nach meinem aktuellem Lesestand empfehlen möchte!

Da wäre vor allem Animant Crumbs Staubchronik von Lin Rina, das etwas weiter oben auch schon mit seinem Cover den Weg in diesen Beitrag gefunden hat. Zugegebenermaßen bin ich eigentlich kein Leser, der Bücher mag, bei denen die Liebesgeschichten einen relevanten Teil spielt. Aber die Geschichte von Animant, dem Bibliothekar Thomas Reed, Gentleman Mr. Boyle und all den anderen, mit Feinsinn ausgearbeiteten Charakteren hat mich verzaubert. Anis Begegnungen mit der Liebe sind so natürlich, dass ich sie im Gegensatz zu den gängigen Liebesromanen gerne gelesen habe. Doch worum geht es eigentlich? Animant Crumb ist eine junge Dame aus der Oberschicht Englands im Jahre 1890. Eigentlich soll sie heiraten und eine sittsame Frau sein, steckt ihren Kopf aber lieber den ganzen Tag in Bücher. Ihr Onkel ist schließlich derjenige, der dem rebellischen Mädchen einen Vorschlag macht: Er sucht eine Assistentin für den Bibliothekar der Oxford Library in London. Mit ihrer Mutter handeln sie aus, das Ani dort für einen Monat arbeiten soll. Und tatsächlich kann sie dem verschrobenen, sarkastischen Mr. Reed Paroli bieten und findet in der Anstellung ein gutes Stück Freiheit und Selbstbewusstsein. 
Ein bisschen Jane Austen, ein bisschen Historischer Roman und ganz viel Liebe zu Büchern!

Zum anderen wäre da Blue Scales – Die Drachen von Talanis von Katharina v. Haderer. Ein Jugendroman, der fast ganz ohne Liebesgeschichte auskommt und mit dem Thema Drachen gleich eine meiner mythologischen Lieblingsgestalten anspricht. Eine Welt, die von ihrem täglichen Leben sehr stark an unsere erinnert, aber geographisch völlig anders aufgebaut ist. Eine Hexade aus sechs einflussreichen Familien, die die Stadt Pochovar unter sich aufgeteilt hat. Jede der Clans hat sich auf eine andere magische Fähigkeit spezialisiert, darunter Nekromanten, Gestaltwandler oder Heiler. Christine Song, ungeliebter Teil der Hexadenfamilie Song unter der strengen Patriarchin Phen Song, wollte mit den Belangen der Familien eigentlich nie etwas zu tun haben. Doch eine neue Partei im Machtgefüge der Stadt sucht sich ausgerechnet sie, als das vermeintlich schwächste Glied, aus, um Einfluss zu nehmen. Christie muss sich auf ihren Instinkt und ihre Freunde verlassen, um den Racheakt der wölfischen Gestaltwandler aufzuhalten. Interessant an dieser Stelle vielleicht: Das Buch ist kein Einzelband, sondern Teil einer noch nicht komplett erschienenen Trilogie. Green Scales – Die Drachen von Talanis ist schon auf dem Markt. Für Drachenfans sage ich nur noch eins: Drachengestaltwandler!

Als drittes und letztes möchte ich euch noch das humorvolle Bin hexen – Wünscht mir Glück! von Liane Mars vorstellen. Auch hier habe ich trotz Liebesgeschichte gerne bis zum Schluss durchgehalten, vor allem wegen der spöttisch-sarkastischen Dialoge zwischen der Protagonistin Prim und ihrem Gegenpart Liam. Abgesehen davon, dass Magie hier existiert und ihren eigenen Willen hat, leben die beiden in einer unseren sehr ähnlichen Welt. Bislang versuchten die Hexen und Hexer ihre Existenz geheim zu halten. Prim arbeitet mit ihrer Begabung für Namensmagie für die Magieregierung und sucht bislang erfolglos ihren magischen Zwilling. Dabei muss sie alle Nase lang Hexen, um wie jeder andere, dafür zu sorgen, das die Magie die Welt nicht in reines Chaos stürzt. Prim ist auf ihrer Magie allerdings alles andere als gut zu sprechen, denn beinahe jeder einzelne Zauberspruch geht schief – Ihr Zirkel ist daran gewöhnt, regelmäßig die Footbalschutzausrüstung herauszuholen, wenn die junge Frau hext. 
Umso größer wird das Chaos, als der Mensch Liam die Hexenwelt enttarnt und als Hexenjäger auftritt. Er ist durch ein traumatisches Erlebnis der Meinung, Zaubererei führe zu nichts gutem. Vor allem ist er aber eines: Prims Hexenzwilling. Und da kennt die Magie kein Pradon. Prim muss ihn aufsuchen und irgendwie in Kontakt mit dem unnahbaren Liam treten …
Locker, leicht, mit Witz und netten Ideen. Das Buch ist eine wunderbare Abwechslung zum Alltag und hat auch mal eine kreative Idee zum Thema Magie und deren Auswirkung. 

Man merkt dem Verlag am Umgang mit den Lesern an, wie viel Herzblut in ihm steckt. Wenn man sich mit dem Virus Drachenmond infizieren lässt und sich auf die liebenswerte Community einlässt, zaubert das auf jeden Fall eines: ein warmes Gefühl im Bauch und ein Lächeln ins Gesicht. Und genau das mag ich so an ihm. 

Copyright des Verlagslogos: Drachenmond Verlag, drachenmond.de

Quellen:

Drachenmond.de
nrw-literatur-im-netz.de
schreibwahnsinn.de – Im Gespräch mit Astrid Behrendt 

 

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